Bettina Pahn wurde in Erfurt geboren. Sie studierte zunächst Violoncello und setzte später ihre Ausbildung in Gesang an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" in Berlin und in Frankfurt/Main bei Prof. Elsa Cavelti fort. Seit Juni 2012 nimmt sie Unterricht bei der international bekannten, niederländischen Gesangspädagogin Margreet Honig. Schnell erregte ihr Sopran das Interesse von verschiedenen Dirigenten in den Bereichen Oratorium, Alte Musik & Lied.
Die deutsche Sopranistin etablierte sich durch ihre Auftritte und Aufnahmen mit Ton Koopman, ihre Konzerte in den wichtigsten Konzerthäusern wie der New Yorker Carnegie Hall und dem Amsterdamer Concertgebouw, sowie durch ihre Gastspiele bei den Göttinger Händel-Festspielen und dem Schleswig-Holstein Musik Festival als eine führende Sängerin für historisch informiertes Musizieren. Innerhalb der Aufnahme des Gesammtwerkes Buxtehudes durch Ton Koopman hat sie an vielen CD's mitgewirkt. Das zweite Album "Opera Omnia VII - Volume 3" wurde mit dem Echo-Klassik-Preis 2009 ausgezeichnet. Von 2012 bis 2014 hat sie unter Leitung von Ton Koopman auch zahlreiche Solo-Kantaten Buxtehudes eingespielt.
Außerdem sang Bettina Pahn u.a. unter der Leitung von Thomas Hengelbrock, Frieder Bernius, Pierre Cao, Peter Rundel und Patrick Peire.
Mit Ihrem Duo-Partner Joachim Held (Laute) verbindet sie eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit.
Im September 2014 nahm Bettina Pahn mit Tini Mathot auf der sehr von der Presse gelobten CD "Es war ein König in Thule" für das Label Naxos, Lieder der zweiten Berliner Liederschule auf. Im Mai 2017 folgte die Einspielung geistlicher und weltlicher Lieder Carl Philipp Emanuel Bachs für Naxos . Im Septemer 2020 folgte eine Einspielung mit den "moralischen Kantaten" von Telemann, mit Joachim Held ( Laute), Carsten Lohff(Cembalo) und Juliane Laake (Gambe) und im Herbst wird sie mit Christine Schornsheim Lieder von Fanny Hensel und Clara Schumann für Hänssler Classic aufnhemen.
Seit dem Wintersemester 2017 unterrichtet Bettina Pahn das Fach "historischer Gesang" an der HfK Bremen.
Seit 2017 unterrichtet sie an der Hochschule für Künste in Bremen das Hauptfach Historischen Gesang – in den vergangenen Jahren in fruchtbarer Zusammenarbeit mit Meisterklassen international renommierter Künstler, wie z.B. Dame Emma Kirkby, Julian Pregardien und Gerd Türk, die sich als Spezialisten ergänzend der Interpretation und Stilkunde der vielen verschiedenen Stilbereiche der Alten Musik widmen.
Seit April 2020 betreut sie, gemeinsam mit Benno Schachtner, die Studierdenden der Abteilung Alte Musik - Gesang.
Der Gesangsunterricht findet wöchentlich statt für dir Bachelor-und Masterstudenten, damit sie, die für die Entwicklung der Stimme unabdingbare regelmässigeAusbildung, erhalten. Das ist die Voraussetzung für die weiterführende Interpretation und stilistische Arbeit, die im Unterricht ihren wichtigen Raum hat.
Stimmbeweglichkeit, Ausdruck und Stimmvolumen- das bedeutet, damals wie heute, Arbeit an Atmung, Körperbeweglichkeit und Stimme. Die Arbeit an alten Verzierungstechniken und Regeln, anhand überlieferter Übungen alter Publikationen, an der Spezifik von Rhythmus,Tempo, Vibratoeinsatz und Sprachgestaltung sind Teil des Unterrichtes.
Verschiedene Vorsingen, regelmässige Klassenstunden mit eingebauten Vorträgen der Studenten zu stilistischen Themen, Vorbereitung der Teilnahme an Wettbewerben, Konzerte und Projekte sind Teil des Unterrichtsprogrammes.
Im Sommer 2018 hat ihre Studentin Carly Power mit ihrem Ensemble den 1. Preis innerhalb eines Kammermusikwettbewerbes in Bertinoro, Italien gewonnen. Erika Tandiono gewann 2020 den „young talent award" des 1. Internationalen Bovicelli-Wettbewerbes.
Sie hat in Berlin und Frankfurt/Main eine Gesangsausbildung absolviert, steht aktiv im Berufsleben als Konzertsängerin im Bereich Alte Musik und hat sich mit vielen Methoden für Gesang, Sprache, Atmung, Körperarbeit, Stilistik und Interpretation in der Alten Musik intensiv beschäftigt. Große Lehrerpersönlichkeiten, wie Margreet Honig, Elsa Cavelti, Charles Spencer, Rainer Hoffmann und Paul Triepels (Atemarbeit), sowie die intensive Zusammenarbeit mit Ton Koopman und hier in Bremen mit u.a. Dame Emma Kirkby haben ihre Unterrichtsarbeit beeinflusst.
Im Herbst 2021 wird sie im Rahmen der early-music-Plattform des AEC- Kongresses über gesangstechnische Umsetzung der Diminutionen von Rognonis „selva de varii passaggi" und über sängerische Verzierungspraxis und Rhetorik im Lied von 1820-1840 sprechen. Dazu ist ein Konzert mit romantischem Liedrepertoire mit Christine Schornsheim geplant.
Internaionale Meisterklassen in Holland, Österreich und Italien, Jurytätigkeit ( u.a. Hamel-Stiftung, scholarship im Anschluss an den Bovicelli-Wettbewerb von Schloss Weissenbrunn) ) runden die Unterrichtstätigkeit ab.
In ihrem Unterricht steht der individuelle Mensch mit seinen Anlagen im Vordergrund. Sie sucht für jeden Studenten den Arbeitsweg, der ihm am besten entspricht.