Hille Perl fing an sich im Alter von fünf Jahren auf die Viola da Gamba zu spezialisieren. Für Hille Perl ist Musik das vorrangige Medium der zwischenmenschlichen Kommunikation. Präziser, unmissverständlicher und intensiver als Sprachen, von größerer emotionaler Signifikanz als andere Erfahrungen, mit der Ausnahme von Liebe.
Musik ist für sie eine Methode nicht nur die Vergangenheit mit der Zukunft zu verbinden, sondern auch, sich widersprechende Aspekte menschlicher Existenz miteinander zu vereinen.
Sie hat viele Enden des Planeten bereist und dort Konzerte gespielt, mit verschiedenen Ensembles oder als Solistin und Duopartnerin des Lautenisten und Komponisten Lee Santana.
Wenn sie nicht auf Reisen ist, dann lebt sie in einem norddeutschen Bauernhaus, mit ihrer Familie und einigen Pferden, Hühnern, Katzen und Kaninchen.
Sie ist leidenschaftliche Professorin einer Gambenklasse an der Hochschule für Künste in Bremen. Dort lehrt sie ihre Studierenden alles, was sie über Musik, das Gambenspiel und die Kunst weiß, nicht eifersüchtig zu sein, wenn jemand besser spielt als man selbst.
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Hille Perls Arbeit mit den Studierenden beinhaltet neben dem Erarbeiten von Solorepertoire im Einzelunterricht und Improvisationsunterricht auch die Ensemblearbeit: sowohl im Gambenconsort als auch in jeder möglichen Art von Kammermusik. Das Studium wird durch Meisterkurse mit Gastdozenten (z.B. Wieland Kujiken, Richard Campbell, Margriet Tindemans) und durch umfangreiche Projektarbeit (Studiokonzerte, Konzerte für Kinder, Konzertreisen & ct) erweitert. Die innovative Entwicklung neuer Arbeitsmöglichkeiten für die Studierenden sowie das Einbinden in bestehende Projekte fördern die Professionalität und Eigenständigkeit der Studierenden. Eine Zusammenarbeit mit Professoren und Studierenden anderer Fächer innerhalb der Hochschule und hochschulübergreifend belebt das Studium, eine künstlerische Präsenz der Gambenklasse innerhalb Bremens sowie die Teilnahme an internationalen Festivals und bei Wettbewerben sorgt für lustvolle Motivation.
Neben den Hauptinstrumenten der Gambenfamilie lehrt Hille Perl auch den Umgang mit Violone und Lirone um den Studierenden eine größere Versatilität im Konzertleben zu ermöglichen.
Es sind bei deutsche harmonia mundi/BMG drei Solo-CDs von ihr erschienen: im Jahre 1997 eine Einspielung mit Werken des französischen Gambenvirtuosen Monsieur de Sainte Colombe unter dem Titel "Sieben Saiten & mehr", im Jahre 1999 eine CD mit Bearbeitungen von Werken Johann Sebastian Bachs, "...per la viola da gamba..." und im Jahre 2000 eine CD die die italienische Improvisationspraxis um das Jahr 1600 dokumentiert: "Doulce Memoire"; für diese CD erhielt Hille Perl den Echo-Klassik-Preis als Instrumentalistin des Jahres 2001.
Bei der Bach-Gesamteinspielung von Hänssler zum Jahr 2000 erschienen die Sonaten für Viola da Gamba und Cembalo BWV 1027-29 die sie zusammen mit ihrem Duopartner Michael Behringer aufnahm.
Ihre Erfahrungen im Bereich der zeitgenössischen Musik sind auf der CD 'The Star & the Sea' dokumentiert, eine Einspielung von Werken Lee Santanas. Diese CD erschien im Oktober 2002 bei Carpe Diem.
Im Februar 2003 erschien wiederum bei dhm/BMG eine CD mit ihrem neuen Trio 'Los Otros' unter dem Titel 'TINTO' die sich mit der Improvisationspraxis des 17. Jahrhunderts befasst.
© Foppe Schut