Prof. Dr. Mona Schieren

Kunst und Design

Transkulturelle Kunstwissenschaften

Vita

Mona Schieren studierte Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Hamburg und der Villa Arson, École nationale supérieure d'art, Nizza. Ihre Dissertation „Transkulturelle Übersetzung im Werk von Agnes Martin. Zur Konstruktion asianistischer Ästhetiken in der amerikanischen Kunst nach 1945" (2016) wurde jüngst mit dem International Publication Award der College Art Association ausgezeichnet und erscheint nun auch in englischer Sprache. Mona Schieren ist seit 2021 Professorin für Transkulturelle Kunstwissenschaften an der HfK, wo sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin das europäische Forschungsprojekt Gama. Gateway to Archives of Media Art (bis 2009) konzipierte und leitete.Weitere Lehrtätigkeit unter anderem an der Zürcher Hochschule der Künste, der Università IUAV Venedig, Guangxi Arts Institute, Nanning und der Universität Hamburg. 2011 erhielt sie den Terra Foundation Travel Grant für das Getty Research Institute Los Angeles. Seit 2019 ist sie Mitherausgeberin von FKW Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur.

Sie ist Mitglied im DFG Forschungsnetzwerk Entangled Histories of Art and Migration: Forms, Visibilities, Agents und im SNF-Forschungsprojekt Materialisierte Erinnerungen (in) der Landschaft der Zürcher Hochschule der Künste.

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Navigating into Research
In welchen Archiven und Bibliotheken kann ich Informationen zum eigenen Forschungsthema finden? Ausgehend von unterschiedlichen Sammlungen, Bibliotheken und Archiven in Bremen, thematisiert das Seminar die Komplexität von Recherche und führt in diverse Recherchetools ein. Neben praktischen Aspekten wie das Navigieren durch digitale und analoge Archive, werden kritische Fragen zu den Räumen der Wissensproduktion erörtert und epistemische Grundlagen wissenschaftlicher Vorgehensweisen hinterfragt. Darüber hinaus wird die Situiertheit von Wissen im Forschungsprozess thematisiert. Ein zentraler Punkt des Seminars ist die Möglichkeit für die Studierenden, ihre eigenen Forschungsthemen vorzustellen und im Austausch mit der Gruppe über Prämissen und Methoden das Projekt weiterzuentwickeln. Geplant sind Besuche unter anderem im Staatsarchiv Bremen, im Deutschen Tanzfilminstitut und in der Staatsbibliothek Bremen, bei denen die Teilnehmenden verschiedene archivarische Ansätze und organisatorische Rahmenbedingungen vor Ort kennenlernen. Den Auftakt des Seminars bildet der Workshop der Künstlerin und Wissenschaftlerin Lisa Hilli (1979, Rabaul, Papua-Neuguinea), die ihren dekolonialen, nicht-westlichen Ansatz für Forschungsmethoden vorstellt. In ihrem Workshop wird Lisa Hilli über ihre fotografischen Interventionen zu Archivbildern aus feministischer, dekolonialer Perspektive und die Bedeutung verborgener mündlicher und genealogischer Geschichten sprechen und diese präsentieren.
Whispers of WARTEN/GARTEN
Welche Pflanzen wachsen im Hochschulgarten WARTEN/GARTEN? Welche Symbiosen gehen hier Flechten, Pilze, Pflanzen und andere Lebewesen ein? Welche Geschichte(n) erzählen Boden und Gewächse? In diesem Semester nähern wir uns dem Hochschulgarten WARTEN/GARTEN in unterschiedlichen Zugängen. In Workshops werden in der gemeinsamen Erforschung im Labor des Gartens unsere Erwartungen und Vorstellungen von “Natur” und “Garten” praktisch erkundet und reflektiert. Der Kolonialhandel hat seit dem 19. Jahrhundert in diesem ehemaligen Bahngleisbett des Bremer Überseehafens seine Spuren hinterlassen. Es sind Pflanzen bzw. Pflanzensamen beim Transport der Kolonialwaren mitgereist und haben schließlich einen Weg gefunden, in einer neuen Umgebung zu überleben. Diese sogenannten Adventivpflanzen können als Beispiel für die systemischen Ungleichheiten gesehen werden, die extraktivistischen Wirtschaftssystemen zugrunde liegen. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Gärten setzt WARTEN/GARTEN nicht so sehr auf menschliche Bewirtschaftung und Kontrolle, sondern auf minimale Eingriffe, damit sich die natürlichen Prozesse entfalten und die Ökosysteme selbst regulieren können. Diese Selbstregulierung wird auch zu einer Form der Selbstorganisation, die das Überleben von Pflanzen mit unterschiedlichen Hintergründen und Bedürfnissen ermöglicht. Ergänzend zur Interaktion mit dem Hochschulgarten WARTEN/GARTEN werden geführte Exkursionen zu nahegelegenen botanischen Stätten, darunter der Bremer Bürgerpark und der Rhododendronpark/Botanischer Garten Bremen, unseren Blick auf die lokale Biodiversität und gärtnerische Praktiken erweitern.